Ein „Doktorvater“ ist eine Bezeichnung für einen Universitäts- oder Hochschullehrer, der die Betreuung und Aufsicht über einen Doktoranden oder eine Doktorandin während des Promotionsprozesses übernimmt. Dieser Betreuer oder diese Betreuerin spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Durchführung der Dissertation des Doktoranden und bietet fachliche Unterstützung sowie akademischen Rat.
Die Aufgaben eines Doktorvaters umfassen in der Regel verschiedene Gebiete. Gemeinsam mit dem Doktoranden oder der Doktorandin wählt der Doktorvater oder die Doktormutter das Forschungsthema aus und hilft bei der Formulierung der Forschungsfrage oder des Forschungsziel sowie bei der Planung der Forschungsarbeit, einschließlich der Festlegung von Methoden, Experimenten oder Untersuchungen.
Der Doktorvater kann bei der Identifizierung relevanter Literatur und Forschungsarbeiten in der gewählten Forschungsrichtung helfen und den Doktoranden bei der Bewertung der vorhandenen Forschungsliteratur unterstützen denn während des Schreibprozesses der Dissertation bietet der Doktorvater oder die Doktormutter Feedback zur Struktur, zum Inhalt und zur Form der Arbeit. Sie können auch bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen des Forschungsansatzes helfen.
Sie diskutieren regelmäßig mit dem Doktoranden oder der Doktorandin den Fortschritt der Forschungsarbeit und bieten Unterstützung bei auftretenden Herausforderungen. Gemeinsam werden mögliche Lösungsansätze erarbeitet und die Einhaltung von Fristen umgesetzt.
Doktorväter können den Doktoranden orelevante wissenschaftliche Netzwerke einführen und bei der Vernetzung mit anderen Forschern oder Experten unterstützen, da sie in der Regel über viele Kontakte verfügen.
Schließlich bereitet der Doktorvater oder die Doktormutter den Doktoranden auf die Verteidigung der Dissertation und den Abschluss des Promotionsprozesses vor.
Die Beziehung zwischen Doktorand und Doktorvaterist in der Regel eng und erfordert eine offene Kommunikation sowie ein hohes Maß an Vertrauen und Zusammenarbeit. Der Doktorvater spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des wissenschaftlichen Wachstums und der beruflichen Entwicklung des Doktoranden.
Bei einer Ehrenpromotion ist kein Doktorvater zur Erlangung des Doktortitels vorgesehen, da keine wissenschaftliche Arbeit angefertigt wird.